Damit unterm Strich mehr übrig bleibt!
Wenn es um die Optimierung Ihres Unternehmens geht, ist es wichtig alle Kosten im Griff zu haben und zu wissen, wie viel eine Leistungsstunde des/der einzelnen Mitarbeiters/in kostet. Deswegen befassen wir uns in dieser Ausgabe näher mit der Kalkulation der Stundensätze für das eingesetzte Personal.
Dabei sind im Wesentlichen die gesamten Brutto-Personal-Kosten eines Jahres, die durch den Einsatz Ihres/r Mitarbeiters/in entstehen, auf die zu verrechnenden Zeiteinheiten umzulegen. So wird also der Jahresbruttolohn mitsamt Lohnnebenkosten durch die Anzahl der tatsächlichen Leistungsstunden dividiert.
Ausbezahlt werden zumeist 14 Monatsgehälter (inkl. Urlaubs- und Weihnachtsgeld) – auch das 13. und 14. Gehalt muss verdient werden und in die Berechnung miteinbezogen werden. Die rund 30%igen Lohnnebenkosten werden ebenfalls hinzugerechnet. Die Leistungszeit bzw. die produktiven Stunden stellen dabei die Jahresstunden abzüglich Urlaub, Krankenstand und Feiertage dar. Um nun die Kosten pro Leistungszeiteinheit eines/r Mitarbeiters/in zu erfassen, müssen Sie dann die Jahres-Gesamtkosten eines/r Mitarbeiters/in auf die Leistungsstunden umlegen.
Dazu ein Beispiel mit einem Bruttomonatslohn von EUR 2.000,00. Hierzu rechnen wir zuerst die Gesamtkosten eines/r Mitarbeiters/in aus:
Jahrespersonalkosten pro Mitarbeiter/in (Beträge in EUR)
Bruttolohn 2.000,00 x 12 Monate | 24.000,00 |
+ Sonderzahlungen (Urlaubs- und Weihnachtsgeld) | 4.000,00 |
Zwischensumme | 28.000,00 |
+ ca. 30% Lohnnebenkosten | 8.400,00 |
Jahrespersonalkosten pro Mitarbeiter/in | =36.400,00 |
In einem nächsten Schritt ermitteln wir die produktive Zeit (Anwesenheitszeit) eines/r Mitarbeiters/in – also die Arbeitsstunden zu denen Sie Ihre/n Mitarbeiter/in tatsächlich einsetzen können – und dann die Kosten pro Arbeitsstunde.
Anwesenheitsstunden pro Mitarbeiter/in
Wochen pro Jahr | 52 Wochen |
– Feiertage | – 2 Wochen |
– Krankenstand | – 2 Wochen |
– Urlaub | – 5 Wochen |
Anwesenheitszeit | 43 Wochen |
Anwesenheitszeit in Stunden
(43 Wochen à 40 Std) |
=1.720 Stunden / Jahr |
Selbstkosten je Arbeitstunde
= 36.400,00 / 1.720 |
EUR 21,16 |
Siart Lipkovich & Team Tipp – Wer sorgfältig kalkuliert, berücksichtigt auch die Auslastung der Mitarbeiter/innen. Interne Zeiten für Einschulungen, administrative Tätigkeiten etc. reduzieren die Anzahl der verrechenbaren Leistungsstunden. Dazu folgendes Beispiel:
Ermittlung der verrechenbaren Stunden
Leistungszeit in Stunden | 1.720 Std / Jahr |
– Einschulung neuer Mitarbeiter | – 49 Std / Jahr |
– administrative Tätigkeiten | – 304 Std / Jahr |
Verrechenbare Leistungsstunden pro Jahr |
=1.376 Std / Jahr |
Selbstkosten je Leistungsstunde
= 36.400,00 / 1.376 |
EUR 26,45 |
Vergleichen wir nun die Selbstkosten der Anwesenheitsstunde (EUR 21,16) mit der verrechenbaren Stunde (EUR 26,45) unseres Beispiels, ist der Unterschied klar erkennbar (Differenz EUR 5,29).
Die Personalkosten sind nach diesem Beispiel erst dann gedeckt, wenn Sie pro verrechenbarer Stunde EUR 26,45 ansetzen.
Wie dabei die fixen Kosten mit zu berücksichtigen sind, erfahren Sie im nächsten Artikel.
Wichtig ist es, die Berechnungen zu standardisieren und zu prüfen ob die berechneten Stundensätze auch tatsächlich vom Markt angenommen werden. Sollten Sie zu hochpreisig sein, müssen Sie an anderen Schrauben drehen – bspw. können Sie die Administration straffen oder mit bei Arbeitsabläufen in Ihrem Unternehmen Kosteneinsparungspotential finden.
Siart Lipkovich & Team Tipp – Verwenden Sie die Berechnung der Selbstkosten für Ihr Personal als Vorlage. Berücksichtigen Sie die Besonderheiten Ihres Betriebes und des Marktes. Wenn Sie sich nicht ganz sicher fühlen – kontaktieren Sie uns – denn das Ziel ist, dass unter dem Strich für Sie mehr übrig bleibt.
veröffentlicht: 8. März 2019